Kuschelparties

Ein paar ausgelegte Matratzen, ein Kursleiter und an die 50 Leute die sich kuscheln: Kuschelparties.

 

Der neue Trend „Cuddle Party“ wurde 2004 in New York vom Sexualtherapeuten Reid Mihalko ins Leben gerufen. Und der Erfolg ist beachtlich: In der ganzen Welt werden immer mehr Kuschelparties angeboten. Blogger sowie das Fernsehen berichten über Kuschelparties, und an anderen Orten werden Kuschelparties auch bereits verboten. Es gibt Partys für Männer, Frauen, gemischtes Publikum, älteres Publikum und Singles.

Dabei ist haben diese Parties nichts mit Sex zu tun. Ziel der Erfinder war es, neuen Schwung in die bereits existierenden Beziehungen ihrer Klienten zu bringen, da sich der tägliche persönliche Körperkontakt zwischen den Partnern auf ein Minimum beschränkt hatte.

Und gerade in Zeiten wie heute, wo die Menschen lieber die Displays ihrer Smartphones streicheln, ist persönlicher (Kuschel)Kontakt seltener geworden. Die Erfinder haben mit ihrem Angebot den Nerv der Zeit getroffen.

Wie funktionieren solche Kuschelparties?

Jede Kuschelparty ist anders, aber es gibt ein gemeinsames Grundmuster: zuerst Übungen zum gegenseitigen Kennenlernen und Annähern, dann die Schaffung von körperlicher Vertrautheit, und schließlich das gemeinsame Kuscheln. Kuscheltrainer leiten die Übungen an und überwachen die Einhaltung der Kuschelregeln. Sie sorgen für eine liebevolle und geborgene Atmosphäre, in der sich alle Teilnehmer sicher und entspannt fühlen.

Leute beim kuscheln an einer Kuschelparty

Weiterführende Links:

Artikel über Kuschelparty auf Wikipedia

Kuschelparty.com: Kuschelparties in Deutschland.

Wer von euch war schon mal auf so einer Party?

2 Kommentare

  1. Hallo
    Ich finde das toll, dass du etwas über Kuscheln in deinem Blog schreibst, lieber Christian. Es wird ja dieser Tage heiss diskutiert und gibt noch immer viele kontroverse Meinungen darüber.
    Ich selber bin seit Jahren eine leidenschaftliche Kuschlerin und könnte aus dem Stand mit fast allen Menschen kuscheln. Es tut einfach gut und nährt und schafft Zugehörigkeit. Wenn ich in der überfüllten S12 von Winterthur nach Zürich sitze und beobachte (auch mich selber) wie alle sich bemühen, auf keinen Fall jemanden zu berühren, dann male ich mir manchmal folgendes Szenario aus: Wenn Leute in den Zug steigen und sich zu jemandem hinsetzen, dann berühren sich ihre Arme, ihre Beine, vielleicht legen sie ihren Kopf auf eine Schulter… Mit der erlebten Nähe und Wärme entspannen sich alle, steigen zufrieden aus und gehen frisch aufgeladen in ihren Arbeitsalltag…
    Zugegeben, eine etwas gewagte Vision. Doch gewagt ist sie eben vor allem deshalb, weil die meisten Menschen Kuscheln (und jede Art von menschlicher Nähe und Berührung) sofort sexuellen Aktvitäten zuordnen. Es wird ganz schnell verbindlich und hat ein Ziel.
    Das ist einer der Gründe, warum wir in einem klaren, sorgfältigen Rahmen eine Möglichkeit bieten, wo Menschen sich begegnen und Kuscheln können und wo auch die Grenzen ganz klar sind. Ich liebe die Kuschelabende! Das grösste Geschenk sind jeweils die vielen zufriedenen, entspannten, wohligen, friedlichen Gesichter am Ende des Abends…
    LuciAnna Braendle, Kuscheltrainerin, http://www.ZeitZumKuscheln.ch

    Ich bin LuciAnna vom Leitungsteam von ZeitZumKuscheln in Zürich.

    • Hallo Luci

      Vielen Dank für Deinen wunderbaren Kommentar. Ich nehme die Pendler am Morgen eher gestresst wahr. Ich denke die sollten alle mal einen Kurs bei Dir buchen.

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