Swiss Sports History ist ein digitales und mehrsprachiges Portal, welches den Zugang zur Sportgeschichte der Schweiz erleichtert und so die Sportgeschichte in der Schweiz bekannter machen will. Das Portal sportshistory.ch ist also eine Anlaufstelle für alle, die sich mit Schweizer Sportgeschichte beschäftigen! Es liefert andere Sichtweisen jenseits von Siegen und Niederlagen.
Eine schweizweite Neuheit ist, dass Swiss Sports History dreisäulig (vermittelnd, beratend, vernetzend) und digital aufgebaut ist. Das Portal richtet sich an Schulen, Sportvereine, Medienschaffende, Forschende und die breite Öffentlichkeit und verfolgt die Ziele:
Schweizer Sportgeschichte erleben
Das Portal vermittelt sporthistorische Zeitzeugeninnen und Zeitzeugen für Besuche in Schulklassen und Sportvereinen. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern digitale Lerntools bereitgestellt, wodurch selbständig neue Themengebiete der Sportgeschichte kennengelernt werden können. Der Hauptfokus liegt momentan auf den Themen Integration und Exklusion im Sport.
Schweizer Sportgeschichte bewahren
Swiss Sports History berät und unterstützt Sportvereine und -verbände aber auch Privatpersonen bei Fragen rund um das Thema Archivierung von Sportgeschichte
Schweizer Sportgeschichte erforschen
Forschende, Medien und die Öffentlichkeit erhalten einen unkomplizierten Zugang zu einem breiten und vernetzten Fundus zur Schweizer Sportgeschichte. Ein Newsletter informiert über Veranstaltungen und neuste Resultate. Das Portal vermittelt auch Expertinnen und Experten.
Die Arbeit mit digitalen Tools sowie Zeitzeugeninnen und Zeitzeugen ist für Michael Jucker, Projektleiter von Swiss Sports History, eine grosse Stärke des neuen Angebots:
„Geschichte wirkt für viele Menschen häufig trocken und wenig erfahrungsbezogen. Genau hier setzt Swiss Sports History an: Am Computer oder am Tablet kann man Geschichte spielerisch und übersichtlich erleben. Unsere Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können zudem authentisch über Ausschlusserfahrungen im Sport, aber auch über Erfolgserlebnisse berichten. Sie erzählen, ‘wie es früher war’ – das ist gelebte Sportgeschichte! Insbesondere Kinder und Jugendliche sollen von diesen Erfahrungen profitieren und deshalb setzen wir den Fokus auf das Thema Integration und Exklusion, denn dies beschäftigt junge Menschen beinahe täglich.“
Peter Gautschi, Geschichtsdidaktiker an der Pädagogischen Hochschule Luzern, hat das Vermittlungsprojekt mitkonzipiert und sieht drei Stärken:
„Sportgeschichte wird auf Basis der neusten didaktischen Erkenntnisse sowie zeitgemässen Vermittlungszielen erlebbar gemacht. Ausserdem kann man die digitalen Tools auf unterschiedlichen Schulstufen anwenden.“
Als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen konnte Swiss Sports History bekannte Schweizer Sportpersönlichkeiten gewinnen. Sie setzen sich auch als Botschafterinnen und Botschafter öffentlich für die Förderung und Verbreitung der Schweizer Sportgeschichte ein:
Sarah Akanji, Gründerin FC Winterthur Frauen, Historikerin und Politikerin:
„Sportgeschichte ist wichtig, weil sie aufzeigt, dass man früher als Frau nicht alle Sportarten ausüben konnte. Aber auch heutzutage werden beispielsweise Fussballerinnen immer noch belächelt. Gerade im Jahr des Frauenstreiks muss diese Problematik diskutiert werden, denn Fussball ist ein Sport für alle und nicht nur für Männer!“
Denise Biellmann, mehrfache Weltmeisterin im Eiskunstlaufen:
„Als kleines Kind träumte ich davon, einmal Weltmeisterin zu werden. Bestärkt wurde ich dabei von der Sportgeschichte: Die Erfolgsgeschichten meiner sportlichen Vorbilder motivierten mich, den Weg einer Spitzensportlerin zu gehen. Dank Swiss Sports History werden auch zukünftige Generationen von Sportlerinnen und Sportlern den Spirit des Schweizer Sports aufsaugen können!“
Bernhard Kobel, Snowboard-Pionier:
„Zu Beginn meiner Snowboardkarriere wurde mir oft untersagt, den Skilift zu benutzen, weil das Snowboard angeblich die Piste zerstören würde. Diese Story wäre heute unvorstellbar, denn mittlerweile ist das Snowboard im Mainstream angekommen. Mein Erlebnis zeigt wunderbar, dass die Sportgeschichte immer etwas über die Gesellschaft von früher aussagt und die Entwicklung von einer Randsportart zu einer akzeptierten Sportart aufzeigt. Dank Swiss Sports History werden solche Geschichten zugänglich gemacht!“
Lucas Fischer, erfolgreicher Kunstturner, Entertainer und Sänger:
„Die Schweizer Sportgeschichte muss unbedingt in ihrer ganzen Vielfalt vermittelt werden. Die vielen sportlichen Erfolge haben unser Land immer wieder im positiven Sinne zusammengebracht. Jedoch sollten auch die Schattenseiten beleuchtet werden, Themen wie die Homosexualität werden in der Sportwelt nur zögerlich diskutiert. Swiss Sports History kann hier als Eisbrecher dienen, denn durch die Auseinandersetzung mit der Sportgeschichte können wir auch über gesellschaftliche Einstellungen nachdenken! Mit einer Schulklasse habe ich dies bereits getan – wir konnten gemeinsam extrem viel lernen!“
Unterstützt wird Swiss Sports History mit einer Anschubfinanzierung vom Schweizerischen Nationalfonds, der Gebert Rüf Stiftung sowie der Universität Luzern. Es kooperiert schweizweit mit zahlreichen universitären Zentren und Gedächtnisinstitutionen.