Karies ist eine weit verbreitete Zahnerkrankung, die durch das Vorhandensein von Säuren im Mund verursacht wird, welche die Zahnhartsubstanz angreifen. Lange Zeit galt die Vorstellung, dass Karieslöcher nur durch zahnärztliche Eingriffe behandelt werden können. Jüngste Forschungen haben jedoch gezeigt, dass es möglich ist, dass Karieslöcher in bestimmten Fällen von alleine wieder zuwachsen können.
Dieser Prozess, auch Remineralisation genannt, beruht auf der Fähigkeit der Zähne, Mineralien wie Kalzium und Phosphat aus dem Speichel aufzunehmen, um die durch Karies geschädigte Zahnhartsubstanz zu reparieren. Entscheidend für diesen natürlichen Heilungsprozess sind eine gute Mundhygiene und eine reduzierte Aufnahme von Zucker. Durch regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten und den Verzicht auf zuckerhaltige Nahrungsmittel kann der pH-Wert im Mund stabil gehalten und der Remineralisationprozess unterstützt werden.
Die Remineralisation ist jedoch nicht bei allen Arten von Karies wirksam. Bei fortgeschrittener Karies, bei der bereits tiefere Schichten des Zahns betroffen sind oder Schmerzen auftreten, ist der Besuch beim Zahnarzt unerlässlich. Der Zahnarzt kann den Zustand der Zähne beurteilen und entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fähigkeit der Zähne zur Selbstheilung durch Remineralisation in den Anfangsstadien der Kariesentwicklung ein wichtiger Fortschritt in der Zahnmedizin darstellt. Sie unterstreicht die Bedeutung der Prävention und regelmäßigen Zahnpflege zur Erhaltung der Zahngesundheit.