COVID-19: Hacker entwickeln neue Plattform für Pflegeeinrichtungen

Pflegeheime und andere Gesundheitsinstitutionen haben in der Corona-Krise einen stark erhöhten Bedarf an Dienstleistungspersonal. Die in Rekordzeit am HackZurich entwickelte Plattform Match4Care bringt freie Kapazitäten einerseits und hohen Bedarf in Pflegeheimen andererseits unkompliziert zusammen.

Wer kann einspringen, wenn wegen einer Corona-Infektion Küchenpersonal eines Pflegeheims ausfällt? Und die Pflegefachfrau ihre Kinder zuhause betreuen muss? Kein Essen, keine Reinigung, keine Energie – die beste Pflege versagt, wenn die Logistik zusammenbricht und das Fachpersonal fehlt. Durch dieses Szenario umgetrieben, stellt sich André Müller, CEO des Kompetenzzentrums Pflege und Gesundheit, die Frage:

«Woher bekomme ich sehr rasch Fachleute, wenn Köche, Reinigungspersonal, Haustechniker oder auch Pflegemitarbeitende plötzlich ausfallen?».

Die bundesrätliche Verordnung von Mitte März lässt Kräfte brach liegen, die für den Betrieb von Pflegeeinrichtungen zentral sind: Küchenpersonal, Reinigungsfachkräfte, Wäscherei Mitarbeitende, Haustechniker und so weiter. Auch Pflege- und Betreuungspersonen aus Bereichen, wo weniger operiert wird, haben teilweise weniger zu tun. Solche Personen mit freier Kapazität könnten gegen Entgelt oder als Freiwillige für die Bewältigung von Engpässen in Gesundheitsinstitutionen wie z.B. Heimen und in der Spitex eingesetzt werden. Nur: Wie finden sich Nachfrage und Angebot rasch und unkompliziert?

In Rekordzeit entwickelt: Match4Care

Die Lösung bot ihm Unternehmer Silvan Leibacher, der mit seinem Team am HackZurich (27.-30. März 2020) teilnahm. Dieser Wettbewerb unter Hackern, zusammen mit Profis der Gesundheitsbranche, stand unter dem Motto „Code vs Covid-19“. Die besten und findigsten Programmierer stellten ihre Fähigkeiten unentgeltlich in den Dienst zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie.

Im Auftrag des Kompetenzzentrums Pflege und Gesundheit (KZU) und von Curaviva Zürich entwickelten die Computer-Freaks zusammen mit Mentorinnen und Mentoren aus Fachkreisen unentgeltlich die Plattform „Match4Care“. Darauf finden Berufsleute mit freier Kapazität und hilfesuchende Heime und anderen Gesundheitsbetriebe zusammen – unkompliziert und ab sofort. Fachlich unterstützt wurde das Team dabei von Iren Bischofberger, Professorin an der Careum Hochschule Gesundheit in Zürich, André Müller von KZU und Christina Brunnschweiler von Spitex Zürich Limmat.

Seit dem 3. April – sieben Tage nach dem Startschuss – ist die Webseite Match4Care.ch auf dem Netz. Eine Leistung, die nur durch grosses Engagement und dem Willen zur unkomplizierten Hilfe möglich war. www.match4care.ch

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