Lausanne setzt auch 2024 auf ein vielseitiges kulturelles Angebot, welches sich durch Kunst, Geschichte und Sport auszeichnet. Die Stadt feiert unter anderem das 100-jährige Jubiläum des Surrealismus in der Plateforme 10 und würdigt das 40-jährige Bestehen der Fondation de l’Hermitage mit exklusiven Ausstellungen. Zudem präsentiert sie einzigartige künstlerische Werke in der Collection de l’Art Brut und verdeutlicht die kulturelle Bedeutung des Marathons und Langstreckenlaufs im Olympischen Museum. Neben den bereits bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt machen die zahlreichen kulturellen Highlights einen Städtetrip noch lohnender.
Plateforme 10: Ein Jahrhundert Surrealismus (März – August 2024)
In diesem Jahr feiert Plateforme 10 das 100-jährige Jubiläum des Surrealismus-Manifests mit einem Programm von Ausstellungen in verschiedenen künstlerischen Disziplinen innerhalb des Kunstviertels. Hierzu zählen Bereiche wie Bildende Kunst, Fotografie und Design:
- «Le Grand Jeu» im MCBA: Eine Erkundung der Faszination der Surrealisten für Spiele (wie Tarot, Würfel und Glücksspiele), die als Mittel zur Befreiung von Gesellschaft und Kunst betrachtet werden.
- «Libérer la photographie» im Photo Elysée: Eine Hommage an Man Ray, der mit den Dadaisten und Surrealisten in Verbindung stand und deren bahnbrechende Beiträge zur Fotografie in den Fokus nimmt.
- «Objets de Désir, Surrealismus und Design (von 1924 bis heute)» und «L’art verrier surréaliste» im mudac: Diese Ausstellungen tauchen in die Welt der surrealen Kunst und Design ein, indem sie eine Mischung aus historischen und zeitgenössischen Werken präsentieren.
Fondation de l’Hermitage
2024 gedenkt die Fondation de l’Hermitage ihrem 40. Jubiläum mit einer beeindruckenden Auswahl an Ausstellungen und Kooperationen. Zwei Höhepunkte sind:
- Die grosse Retrospektive zu Ehren von Nicolas de Staël (1914-1955), einer
einflussreichen Figur in der Nachkriegskunstszene. Diese Ausstellung, in Zusammenarbeit mit dem Musée d’Art Moderne de Paris / Paris Musées organisiert, präsentiert rund 100 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen und Skizzenbücher aus verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen in der Schweiz, Europa und international. Die Retrospektive bietet eine frische Perspektive auf das Werk von de Staël, enthüllt weniger bekannte Aspekte seiner Karriere und zeigt bedeutende Werke wie «Parc des Princes» (1952) sowie andere selten oder noch nie zuvor ausgestellte Arbeiten. - Die Präsentation der Sammlung des Museums Langmatt. Diese beeindruckende Sammlung, zusammengestellt aus impressionistischen Werken, vorwiegend aus der Periode zwischen 1908 und 1919 und üblicherweise in der Villa Langmatt beheimatet, erfährt erstmalig eine Präsentation ausserhalb ihres gewohnten Standorts in der Hermitage.
Collection de l’Art Brut: Magali Herrera Ausstellung (8. März – 1. September 2024)
Die Collection de l’Art Brut widmet eine umfassende Retrospektive dem Schaffen der uruguayischen Künstlerin Magalí Herrera (1914 – 1992). Die Ausstellung mit Start am 8. März präsentiert:
- Gesamtwerke von Magalí Herrera: Die Sammlung umfasst sämtliche Werke von Herrera, die ihre gesamte Schaffensperiode abdecken und Einblicke in ihre künstlerische Entwicklung bieten.
- Persönliche Archive: persönliche Archive der Autorin und ihre intensive Korrespondenz mit Jean Dubuffet, wodurch ihr bedeutender Beitrag zur Art Brut-Bewegung hervorgehoben wird.
- Einzigartiger künstlerischer Werdegang: Herreras Weg als Künstlerin zeichnet sich durch ihre autodidaktische Herangehensweise an verschiedene Kunstformen aus. Ihre Malerei, die um 1952 begann, entwickelte sich in den 1960er Jahren zu einer engagierten Praxis.
- Kosmogonie von Herreras Vorstellungskraft: Die Ausstellung zeigt ihre Tintenkompositionen auf verschiedenen farbigen Papieren und enthüllt utopische Universen, die durch akribische und subtile Techniken geschaffen wurden.
Das Olympische Museum
Die Ausstellung «Free to Run: On the Road to the Paris 2024 Marathon» läuft bis zum 3. März 2024 im Olympischen Museum. Diese multimediale Erfahrung taucht in die reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung des Marathons und des Langstreckenlaufs ein. Dies erstreckt sich vom Debüt des Marathons bei den Olympischen Spielen 1896 in Athen bis zum bevorstehenden Massenbeteiligungs-Marathon von Paris 2024 und betont den Schnittpunkt
von Laufen mit persönlichen und gesellschaftlichen Freiheiten.
Kuratiert von Pierre Morath, einem Schweizer Athleten, Sporthistoriker und Dokumentarfilmer, bekannt für seinen Film von 2016 «Free to Run», untersucht die Ausstellung die Entwicklung des Laufens von einem Nischenzeitvertreib zu einer globalen Bewegung. Die Ausstellung ist durch eine blaue Linie geprägt, die an die ikonischen Markierungen der Marathonroute erinnert und die Besucher durch verschiedene thematische Abschnitte führt, darunter Born to Run?, Trailblazers, Revolution, Records und Running for All.
Diese Ausstellung feiert nicht nur die körperliche und mentale Stärke, die im Marathonlauf innewohnt, sondern betont auch seine Rolle bei der Förderung persönlicher Freiheit und gemeinschaftlichen Geistes, als Vorbote des Paris 2024 Marathon.